Liebe Mitbürger!

oft reicht es schon, am Morgen nur einen Blick in die Zeitung zu werfen, um aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauszukommen. Die Entscheidungen unserer Regierung erwecken bei mir den Eindruck als ob wir Statisten in einem schlecht geschriebenen Kabarett sind. Mir kommen dann die Worte des grandiosen Komikers Heinz Erhardt in den Sinn: „Das erste was man bei einer Abmagerungskur verliert, ist die gute Laune.“. Und ja, die aktuelle Lage kommt einer geistigen Abmagerungskur recht nah. Für mich ist es dennoch kein Grund für schlechte Laune. Eher das Gegenteil.

Denn, anstatt uns zu echauffieren, könnten wir die Nachricht, dass Kinder besonders viel Verständnis brauchen, wenn sie sich als Tier identifizieren, zum Anlass nehmen, den Kratzbaum- oder Hundefutterverkauf als neues Geschäftsmodell zu erschließen.

Auch der Umstand, dass man nun durch eine Ausweiskontrolle muss, wenn man in Berlin ins Freibad gehen will, sollte keinen verärgern, sondern eher neue Horizonte erschließen. Wie wäre es denn, wenn wir Deutschland nicht mehr als Bundesrepublik bezeichnen würden, sondern als großflächiges Freibad? Vielleicht funktioniert es ja dann mit der Ausweispflicht an unseren Grenzen.

Außerdem ist es ja halb so schlimm, dass ein Besuch im Schwimmbad nun mit Einlass- und Identitätskontrollen verbunden ist, da, wie jeder weiß, die momentanen Temperaturen von z. B. 48 Grad Bodentemperatur für alle lebensgefährlich sind und man sich beim ungeschützten Aufenthalt im Freien angeblich dem sicheren Tod aussetzt. Gott sei Dank, haben wir ja Herrn Lauterbach und den Hitzeplan.

Liebe Freunde, Sie sehen, es ist alles nur eine Frage der Perspektive.

Es braucht oft nur ein wenig Aufmerksamkeit, um die begnadeten Schachzüge der Ampel in ihrer Tragweite zu verstehen. Dass beispielsweise sich jeder sein Geschlecht aussuchen darf, im Kriegsfall jedoch „Transfrauen“ auch eingezogen werden, ist einfach nur konsequente Gleichberechtigung – es sind dann ja sowohl Männer als auch „Frauen“ an der Front im Einsatz.

Besonders die Nachrichten aus dem Innenministerium dürfen wir nicht als Anlass zum Unmut nehmen, sondern müssen zwischen den Zeilen lesen. Wenn Frau Faeser Messerverbotszonen einführt, darf man es nicht gleich als kurzsichtig abtun, sondern man muss versuchen das Genius hinter diesem Streich zu erkennen und fest an die wundersame Wirkung dieser Maßnahme glauben.

Mit dieser neuen Methode der Kriminalitätsprävention erschließen sich völlig neue Möglichkeiten: Beispiele gefällig?

Ein Stadtviertel wird von Drogendealern und Junkies belagert? Einfach eine Drogenverbotszone ausrufen und das Problem ist verschwunden.

Oder, viele Menschen haben immer mehr Schwierigkeiten ihre Rechnungen zu bezahlen? Einfach die Armut verbieten.

Oder, Migranten belästigen Frauen auf der Straße und die Umfragewerte der AfD schießen nach oben? Eine Milliarde Euro für den Kampf gegen Rechts bewilligen und die Wähler strömen wieder zu den Regierungsparteien.

Wer sich trotzdem seiner Unruhe hilflos ausgeliefert sieht, kann durch sonstige Aktivitäten versuchen, die Nerven zu beruhigen. Bei der Europameisterschaft 2024 darf sich jeder von uns auf vegane Bockwurst und alkoholfreies Bier freuen, wie auch auf einen regen Austausch in den neu eingerichteten Unisex-Toiletten. Denn wie Frau Faeser treffenderweise sagt, sind dies die ausschlaggebenden Entscheidungen, die für einen „bleibenden Mehrwert für unser Land“ sorgen.

Liebe Freunde, keine Sorge, ich bin nicht völlig übergeschnappt, obwohl es genug Grund dazu gäbe, nein, ich hatte mir nur mal die Narrenkappe aufgezogen, damit ich, ohne verrückt zu werden, über die aktuelle Lage reden kann.

Und ja, es ist nicht immer angebracht, sich der Ironie und des Zynismus als Stilmittel zu bedienen, manchmal ist es jedoch notwendig. Die Lächerlichkeiten des deutschen Polit-Alltags, die, zumindest mir, oft drohen über den Kopf zu wachsen, können so auf angenehme Weise wieder an den Platz gerückt werden, an den sie gehören. Wir dürfen uns die Freude am Leben nicht durch verpeilte Politiker nehmen lassen, sondern uns, besonders im Sommer, an den schönen Dingen erfreuen.

Die kommenden Zeiten werden nicht einfach, ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass wir gut beraten sind, uns nicht durch dies alles die Ruhe nehmen zu lassen. Um mit Wilhelm Busch zu schließen: „Ich bin Pessimist für die Gegenwart, aber Optimist für die Zukunft.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen sonnigen Sommer und ebensolche Gemüter.

Gutgelaunte Grüße

Ihr

Joachim Kuhs