Liebe Mitbürger, liebe Freunde,

wir gehen mit großen Schritten auf Pfingsten zu und an diesem Sonntag vor dem Pfingstfest stellen uns die liturgischen Texte die Sehnsucht nach dem Heiligen Geist vor Augen.

Im Evangelium des heutigen Sonntags (Johannes 16,5-15) kündet Jesus an, dass er nach seinem Weggang den „Parakletos“ senden wird. Man kann diesen griechischen Begriff mit „Anwalt“, „Fürsprecher“, „Helfer“ übersetzen. Martin Luther verwendete den Begriff „Tröster“, in der reformierten Zürcher Bibel und der katholischen Einheitsübersetzung steht „Beistand“.

Mit all diesen Begriffen können wir uns dem annähern, was der Heilige Geist für uns bedeutet: Er ermutigt uns in Schwierigkeiten, und spricht für uns, um uns zum Ziel zu bringen, er ist ja nicht nur die göttliche Kraft sondern Gott selbst, der uns mit der gesamten Gottheit verbindet und uns zur Erkenntnis Gottes und des Erlösungswerkes Christi führt und uns zum Guten antreibt.

In diesen Tagen zwischen der Himmelfahrt Christi und Pfingsten sind wir besonders angehalten, um die Gabe des Heiligen Geistes zu beten. Und in unserer Zeit brauchen wir den Tröster, Beistand, Helfer ganz besonders. Wie oft bekomme ich mit, dass viele Menschen, auch Christen, angesichts der schlechten Nachrichten und der scheinbar übermächtigen Stärke antichristlicher Kräfte verzweifeln. Geht alles den Bach runter? Ist all unser Tun sinnlos? Müssen wir jede Hoffnung fahren lassen?

Nein! Jesus sagt uns, der „Fürst dieser Welt“ ist bereits gerichtet (Joh 16,11). Christus hat schon gesiegt. Wir brauchen keine Angst zu haben. Wir haben den Tröster und Beistand an unserer Seite. Die ersten Jünger hätten mehr als wir Grund gehabt, zu verzweifeln. Sie hatten die religiöse Elite ihres Volkes und die römische Weltmacht gegen sich. Sie waren weniger und schwächer als wir. Und doch haben sie mit Gottvertrauen, Geduld und unermüdlichem Eifer die Welt für immer verändert!

Lassen Sie uns daher den Heiligen Geist beten, dass er uns erfülle und leite, dass er uns tröste und ermutige und seien wir uns mehr bewusst, dass er unser Beistand, Fürsprecher und Anwalt ist. Und dann gehen wir mutig voran!

In dieser Zuversicht grüßt Sie herzlich

Ihr Joachim Kuhs