Liebe Mitbürger,

die EU erlaubt seit Januar die Beimischung von pulverisierten Hausgrillen in Lebensmitteln. Damit gibt es EU-weit vier als Lebensmittel zugelassene Insekten: neben der Hausgrille auch Wanderheuschrecken, Mehlkäfer und die Larve des Getreideschimmelkäfers. Acht weitere werden derzeit überprüft. Ich habe kürzlich bereits in einem Video über den Unsinn dieser Verordnung gesprochen.

Ist der Ekel vor Insekten als Nahrung, der die allermeisten Menschen hierzulande befällt, nur eine irrationale Einbildung, die man mit „Aufklärung“ beseitigen könnte? Dieser Ansicht scheinen derzeit Viele in Politik und Mainstreammedien zu folgen, wo gerade eine Propagandaschlacht zu beginnen scheint. Deren Tenor: Habt euch nicht so, Insekten als Nahrung sind eine bekömmliche, gesunde, umweltfreundliche Proteinquelle, die Nahrung der Zukunft, für die Versorgung der Menschheit unerlässlich.

Nun hat ein Forscherteam der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität von León (ULe) belegt, dass die Bedenken keineswegs nur einem irrationalen Ekel entspringen, sondern dass es dafür wissenschaftliche und logisch nachvollziehbare Gründe gibt. Denn der Verzehr von Insekten birgt große Gesundheitsrisiken.

So entpuppt sich die Hoffnung auf Insekten als Eiweißquelle der Zukunft als Chimäre: Zwar enthalten Insekten durchaus viel Protein, doch ein beträchtlicher Teil davon befindet sich im Chitin, dem Material für das Außenskelett von Insekten. Und Chitin ist schwer verdaulich, das darin enthaltene Protein kann also nur zu einem sehr geringen Teil vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Außerdem enthalten Insekten Stoffe, welche nicht nur die Verdauung von Proteinen stören, sondern auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen verringern.

Allergiker müssen ohnehin aufpassen, denn Insekten enthalten viele Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Menschen, die gegen Hausstaubmilben allergisch sind, sollten sich von Insektenlebensmitteln fern halten.

Einen weiteren Punkt haben die Propagandisten von insektenhaltiger Nahrung anscheinend nicht bedacht oder verschweigen ihn absichtlich: Sollten Insekten tatsächlich den Hunger der Weltbevölkerung stillen, wie es die UNO wünscht, so wird die Produktion in einem unvorstellbaren Ausmaß gesteigert werden müssen. Dann wird man nicht mehr mit thailändischen Familienbetrieben, welche derzeit Insektenzucht als Nebenerwerb betreiben, auskommen.

Natürlich wäre das ein Milliardengeschäft und man kann sich denken, dass sich Big Business im Verein mit Big Government schon jetzt die Hände reiben. Aber eine industrielle Insektenproduktion würde all die Probleme nach sich ziehen, die schon jetzt die industrielle Fleischproduktion belasten: Abermillionen Tiere auf engstem Raum gezüchtet wären anfällig für Krankheiten und den Befall durch Viren, Bakterien, Pilze, Würmer et cetera. Krankheitserreger würden über die Insektennahrung auf andere Tiere und Menschen übertragen.

Auf einen brisanten Punkt macht außerdem Tierschützer aufmerksam: Bei der Insektenzucht gibt es keinerlei Haltungsvorschriften und keine klaren Regelungen zum Einsatz von Antibiotika und Fungiziden gegen Pilzbefall! Und womit diese Insekten gefüttert würden, ist ebenfalls nicht geregelt. Nähme man sie als Abfallverwerter, so würden Schadstoffe in den Nahrungsmittelkreislauf kommen. Baute man eigens für Insektenfarmen in großem Stil z.B. Salat an, so wäre es besser und effizienter, diesen gleich selbst zu verzehren, wie Wilhelm Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung an der TU München anmerkt.

Alles in allem: Insekten als das Lebensmittel der Zukunft dürfte ein vergleichbarer Schuss in den Ofen sein, wie die vielen anderen „großartigen“ Pläne, welche die EU-Kommission für die Bürger bereithält. Der Schaden wäre wieder einmal bedeutend größer als der Nutzen. Lassen wir uns nicht verschaukeln.

Herzliche Grüße

Ihr

Joachim Kuhs