Liebe Mitbürger liebe Freunde, 

„Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!“ (Psalm 66, 1f) So lautet der Eröffnungsvers des heutigen Sonntags, der den Namen „Jubilate“ trägt. Auch wenn Ostern nun schon drei Wochen zurückliegt, so befinden wir uns noch mitten in der Osterzeit und die österliche Freude dauert an.

Österliche Freude? So werden Sie vielleicht fragen. Gibt es dazu wirklich Anlass angesichts der Lage in unserem Land und in der Welt?

Da, kann ich da nur antworten. Wir haben allen Grund zur Freude. Ich meine damit keineswegs ein oberflächlich-naives „positives Denken“, das reale Missstände ignoriert oder bagatellisiert. Als Christ bin ich mir bewusst, dass des Menschen Leben, getreu nach Hiob „Dienst auf Erden ist und seine Tage wie die eines Tagelöhners“. Und als Abgeordneter im EU-Parlament bekomme ich tagtäglich mit, wie viel bei uns im Argen liegt.

Die österliche Freude liegt also nicht darin, dass uns Kämpfe und Herausforderungen erspart bleiben. Sondern dass wir Christus, den Auferstandenen, den Sieger über den Tod an unserer Seite haben und daher diese Kämpfe bestehen können.

Und, liebe Freunde, so düster auch manches erscheinen mag, es gibt viele Anzeichen, die uns Grund zur Zuversicht geben. So nahmen am vergangenen Samstag in München 6.000 Menschen am Marsch für das Leben teil. Sie gaben damit ein eindrucksvolles Zeugnis für ein Ja zum Leben. In Warschau gingen sogar 50.000 Menschen für das Lebensrecht der Ungeborenen auf die Straße.

Immer mehr Menschen wachen auf und erkennen, dass die links-grüne Politik ein Irrweg ist. Immer weniger lassen sich bevormunden und immer mehr trotzen den Denk- und Sprechverboten des Establishments. Und was mich am Ende meines Mandats besonders freut: Bei den kommenden EU-Wahlen dürfen die konservativen, patriotischen Parteien europaweit mit deutlichen Stimmenzuwächsen rechnen.

Immer mehr Menschen entdecken auch die Öde und Leere des Nihilismus, der – noch! – das Denken der westlichen Welt beherrscht. Sie suchen nach Sinn, nach Erfüllung. Und viele entdecken dabei wieder die christlichen Wurzeln Europas.

In Frankreich ist erfreulicherweise die Zahl der Erwachsenentaufen in der Osternacht um ein Drittel gestiegen!

Das alles, meine lieben Freunde, mögen zarte, kleine Pflänzchen sein, aber es sind Vorboten eines gesellschaftlichen Wandels. Das Wüten unserer Gegner, die repressiven Maßnahmen und die verzweifelten Versuche, die einzige Alternative in Deutschland zu dämonisieren und unwählbar erscheinen zu lassen, das alles sind Zeichen der Schwäche. Sie wissen oder ahnen zumindest, dass sie argumentativ längst verloren haben.

Und so gibt es in der Tat allen Grund, Gott in österlicher Freude zu loben und zu preisen. Auch die Jünger Jesu waren an jenem ersten Osterfest nur wenige und haben doch die Welt verändert.

Lassen Sie uns also mutig und zuversichtlich vorangehen. Ich, für mein Teil, werde es auf jeden Fall, auch nach meiner Zeit in Brüssel und Straßburg, mit ganzer Kraft und frohem Mut mit Gottes Hilfe tun.

Ihr

Joachim Kuhs