Liebe Mitbürger, liebe Freunde,

ich denke, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig. Zum einen warten Sie seit Wochen auf die nächste Ausgabe des Brüssler Boten. Und als aufmerksame Leser meiner Posts auf Facebook, soweit Sie die überhaupt noch erhalten, und auf X, vormals Twitter, haben Sie sicher bemerkt, dass ich mich seit dem 7. Oktober mit Äußerungen zu Israel weitgehend zurückgehalten habe. Und das hat einen einfachen Grund: die Berichterstattung über die Geschehnisse in Israel und in Gaza sind dermaßen widersprüchlich und verwirrend, dass ich, und so ehrlich sollten wir alle sein, dass ich nicht weiß, was ich Ihnen dazu sagen soll, außer, dass die EU die Geldströme an die UNRWA und an die Palästinensische Autonomiebehörde stoppen muss. Und das habe ich ja getan. Diese Orgie an Gewalt und Hass, die uns seit diesem Tag auch in Deutschland überfällt wie eine wildgewordene und entfesselte Bestie, raubt mir nicht nur den Schlaf, sondern bringt mich schier um den Verstand.

Überzeugungen, die mich seit Jahrzehnten begleiten und die sich in den letzten Jahren der Arbeit in der Partei, im EU-Parlament und insbesondere durch die staatlichen und medialen Übergriffe in Zeiten von Covid19 und Zwangsmaßnahmen verstärkt und gefestigt haben und die ich auch mit Ihnen geteilt habe, kommen ins Wanken.

Und, liebe Freunde, wenn so etwas passiert, tut man gut daran, sich erstmal auf das zu besinnen, was ewig ist, was man hat und was man nicht verlieren kann. Und da kommt mir der Psalm 73 in den Sinn:

Lassen Sie es mich kurz erklären:

Nachdem Asaph, der Schreiber des Psalms, das Leben der Gottlosen studiert hatte und sah, dass „sie keine Qualen haben“, dass ihr „Leib gesund und feist“ ist, dass „sie tun, was ihnen einfällt“, dass sie sich ihrer Weisheit rühmen und überzeugt sind, dass ihre Worte vom Himmel her kommen und dass sie über ihr Tun keine Rechenschaft ablegen müssten, ist Asaph ganz niedergeschlagen. Er verzweifelt nahezu.

Er sah das Unrecht und die Gottlosigkeit dieser Menschen und er plagte sich jeden Tag damit.

Bis er merkte, dass er sich im Kreise drehte, dass er zu kurz dachte, ja, bis er, wie er sagt, „hineinging in das Heiligtum Gottes und deren Ende wahrnahm.“

Da zeigt ihm Gott, dass ER diese Menschen zur Rechenschaft ziehen wird.

Und da wurde Asaph wieder froh. Er endet mit den Worten: „Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn…

Ja, liebe Freunde, und das wollen wir doch auch tun: lassen wir uns nicht verwirren oder kirre machen durch die widersprüchlichen Meldungen und Nachrichten dieser Tage und durch den abgrundtiefen Hass. Vertrauen wir auf Gott, der alle Dinge in Seiner Hand hält und hoffen wir auf Seine Rettung! Und schauen wir auf das Ende!

Ja, liebe Freunde, mir hat dieser Psalm sehr geholfen. Ich habe meinen inneren Kompass nicht verloren. Gott sei Dank ist da nichts verrutscht. Dennoch bitte ich um Ihr Verständnis, wenn ich mich zu Israel und dem aktuellen Geschehen, derzeit nur sehr zurückhaltend äußern werde. Gott wird die Dinge zu Seiner Zeit transparent machen und Er wird mit Seinen Plänen ans Ziel kommen.

Leider gibt es ja genug andere Konflikte, wo die Dinge klar auf der Hand liegen. Hierzu werde ich mich auch weiterhin auf Facebook, X und auch im bald wieder erscheinenden Brüssler Boten klar positionieren und meinem Auftrag, Sie zu informieren, nachkommen. Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre Unterstützung!

Herzliche Grüße

Ihr

Joachim Kuhs