Liebe Freunde, liebe Mitbürger,

von Herzen wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete, frohe und besinnliche Adventszeit! Und heute Ihnen allen einen schönen Ersten Adventssonntag. Meine Betrachtungen zu den kommenden vier Sonntagen möchte ich an den Strophen des bekannten Adventslieds „Wir sagen euch an den lieben Advent“ ausrichten.

„Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit!“, so lautet die erste Strophe. Der Advent ist die Vorbereitung auf das Geburtsfest Jesu. Gott selbst will zu uns kommen in menschlichem Fleisch. Und dieses Kommen sollen wir nicht passiv abwarten, sondern aktiv vorbereiten, eben indem wir dem Herrn die Wege bereiten.

Der biblische Wegbereiter Jesu, Johannes der Täufer, gehört deswegen zu den großen adventlichen Gestalten. Er ist die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißung „Siehe, ich sende meinen Boten und er wird den Weg vor mir her bereiten“ (Maleachi 3,1).

Als ihn die Menschen fragen, was sie tun sollen, antwortet ihnen der Täufer: „Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold“ (Lukas 3,11-14)

Johannes ruft nicht zur Revolution, zum gesellschaftlichen Umsturz auf, sondern zu einer Bekehrung der Herzen! Er fordert noch nicht einmal große Heldentaten, sondern einfach das Ablassen vom Bösen. Die Zöllner sollen es mit dem festgesetzten Zoll gut sein lassen und die Soldaten keineswegs desertieren, sondern sich mit dem ihnen zustehenden Sold begnügen. Fertig.

Das klingt fast zu einfach, aber es ist genau das was auch wir tun sollen, um uns auf das Kommen des Herrn vorzubereiten. Und es ist – offen gestanden – oft auch gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die Abkehr von schlechten Gewohnheiten, von den Sünden im beruflichen oder familiären Alltag, mit denen wir unserer Umgebung und uns selbst des Leben oft schwer machen, das ist hartes Brot. Aber es lohnt sich!

So wünsche ich Ihnen allen, dass diese Adventszeit 2022 eine heilige und fröhliche Zeit wird, in der wir dem Herrn neu den Weg in unser Herz ebnen.

Herzliche Grüße

Ihr

Joachim Kuhs